Die Coronavirus-Krise hat die Hotellerie in Deutschland schwer getroffen. Eine strikte Sperrung und ein Verbot der Aufnahme von Touristen drohen vielen in diesem Bereich tätigen Unternehmen den Bankrott. Bereits jeder vierte Vermieter erklärt, dass er darüber nachdenkt, seine Aktivitäten einzustellen. Dpa erzählt von der Situation.
Starker Rückgang der Mietnachfrage
Der Deutsche Ferienhausverband hat zusammen mit dem Deutschen Tourismusverband eine Umfrage durchgeführt. Mehr als 10 Tausend private und gewerbliche Vermieter nahmen daran teil. Sie sagten, Quarantänen, Touristenverbote und steigende Kosten brachten sie in eine Pattsituation.
Die Studie ergab, dass jeder vierte Vermieter über eine Schließung nachdenkt. Und wenn die Beschränkung der touristischen Aktivität bis Juni andauert, werden weitere 36,9% der Unternehmen hinzukommen.
Die Mehrheit der Befragten stellte fest, dass in den drei Monaten des Jahres 2021 die Anzahl der Reservierungen für Unterkünfte erheblich zurückgegangen ist. 81,4% der Befragten gaben einen starken Rückgang der Anträge auf Vermietung von Häusern im Vergleich zur Zeit vor der Krise an. Die Reservierungen gingen jeden Monat um die Hälfte zurück.
Mieteinnahmen – Lebensunterhalt
Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass für viele Vermieter das Geld aus der Anmietung eines Hauses das Haupteinkommen ist. Jeder fünfte Befragte lebt vom Erlös aus der Anmietung von Immobilien im Feriengebiet.
Für 31,5% der Vermieter bietet eine Wohnungsvermietung die Möglichkeit, sich eine Rente zu sichern. Darüber hinaus benötigen Touristen Einnahmen aus der Anmietung von Wohnungen, um genau diese Immobilie zu erhalten.
Gleichzeitig war die Hilfe des Staates in der Coronavirus-Krise nicht so bedeutend, wie die Vermieter gehofft hatten. Nur 15,5% der Geschäftsleute konnten staatliche Unterstützung erhalten. Viele Hausbesitzer beklagten sich darüber, dass ihnen nichts übrig blieb, als sie ihre Ferienwohnungen privat vermieteten.
„Wir fordern die Bundesländer nach sechs Monaten der Isolation auf, endlich konkrete Schritte zur Wiederbelebung des Tourismus zu finden“, sagte Goran Holst, Leiter des Deutschen Ferienhausverbandes.
Einige Bundesländer, die den schwierigen Zustand der Tourismusbranche erkannt haben, haben bereits die bevorstehende Eröffnung von Ferienhäusern, Campingplätzen und Hotels angekündigt.